„Die große Nein-Tonne“ stärkt Selbstbewusstsein

Veröffentlicht am: 18.06.2024
Autor: Gemeinde Bissendorf

Theaterpädagogische Werkstatt zeigt "Die große Nein-Tonne"Den Spruch "Tonne, Tonne, Deckel drauf, ich hab ein Nein-Gefühl im Bauch" hatten die Vorschulkinder nach kurzer Zeit drauf und unterstützten die Darsteller lautstark. Rund 30 Vorschulkindern der Kita Schelenburg steht in Kürze der große Schritt in einen völlig neuen Lebensabschnitt bevor: die Einschulung. Das Präventionsprogramm „Die große Nein-Tonne“ der Theaterpädagogischen Werkstatt möchte sie dafür stark machen.

Gespannt warten die Mädchen und Jungen, dass sich vor der großen Leinwand in der Turnhalle etwas regt. Alsbald schlüpfen die Darsteller Jörg Artmann und Anne Eisenblätter dahinter hervor und in die Rollen zweier Kinder, die sich über schöne Erlebnisse und über Situationen austauschen, die sie richtig sauer machen.

Auf ihrer Gefühlsentdeckungstour mit viel Fantasie kommen dabei Themen zur Sprache, bei denen Erwachsene gerne bestimmen, was Kinder zu tun haben: Das kann zum Beispiel sein, wenn Mama möchte, dass eine Jacke angezogen wird, weil sie nicht weiß, dass kurz zuvor wild getobt wurde oder wenn Papa der Meinung ist, dass die Suppe nicht zu heiß ist, um gegessen zu werden.

Schnell sind sich die Freunde einig: Nur weil jemand erwachsen ist, kann er nicht einfach entscheiden, was für sie zu heiß oder zu kalt, zu leicht oder zu schwer ist. Beim gemeinsamen Trommeln und Rappen kommt den Kindern eine Idee: Alles was „Nein-Gefühle“ in ihnen auslöst, lassen sie mit einem beherzten Spruch in einer großen Tonne verschwinden:

„Tonne, Tonne, Deckel drauf, ich hab ein Nein-Gefühl im Bauch. Das will ich nicht! Das muss nicht sein! Drum werf ich´s rein mit Nein! Nein! Nein!“. Den Spruch rufen bald auch die Vorschulkinder mit, werden ermutigt, ihrer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen und auf ihre Grenzen aufzupassen.

Theaterpädagogische Werkstatt zeigt "Die große Nein-Tonne"Nicht alles was die Kinder seltsam oder blöd finden, verschwand in der großen Nein-Tonne. Im Gespräch über Erwachsene und Kinder stellten sie fest: Manche Regel macht auch Sinn. Fotos Gemeinde Bissendorf/Kollorz Dass manche „Nein-Gefühle“-auslösende Regel nicht einfach „check und weg“ in die große Tonne gehört, sondern durchaus Sinn macht, verdeutlichen dagegen die Themen Zähneputzen, Zimmer aufräumen und pünktlich sein.

Nach viel Gelächter und Situationskomik wird es im Turnhallen-Theater plötzlich ganz still. Grund dafür ist ein seltsamer Onkel, der dem Jungen im Austausch für Körperkontakt schöne Dinge verspricht. Doch mit Hilfe der Vorschulkinder und entschlossener „Nein! Nein! Nein!“-Rufe verschwindet auch der zwielichtige Zeitgenosse in der Tonne.

Im Anschluss an die Aufführung schließt eine kurze Interaktion zwischen den Darstellern und den Kindern an. Bevor es auseinandergeht, werden dabei alle vorgespielten Situationen sowie weitere, wie Streit, Ausgrenzung oder gefährliche Mutproben, noch einmal gemeinsam eingeordnet.