Am 1. März eröffnete in Bissendorf die „Sünse-Pinte“
Die Gastwirtschaft „Zum Schotten“ in Sünsbeck dürfte vielen Menschen in Bissendorf und in der Region noch ein Begriff sein. Die ehemaligen Kultkneipe am Fuße des Holter-Bergs (1966 bis 1984) und ihr Pächter Adalbert Beyersdorf bleiben in Bissendorf wohl ebenso unvergessen, wie seine von der Internorga „importierten“ Hamburger, das Tauchen nach 5-Mark-Stücken zu späterer Stunde im dafür leer geräumten Spülbecken oder der auf eine Wette zurückgehende Besuch eines handzahmen Bullen im voll besetzten Schankraum.
Auf der Theke der "Sünse Pinte" thronte am Eröffnungsabend allerlei Getier: Zur Pferdeskulptur und zur umtriebigen Quietscheente der Gemeinde Bissendorf gesellte sich eine Keramik-Pflanzschale in Kuh-Optik. Entsprechend groß waren der Andrang und die Neugierde der Bissendorfer, als Neubetreiber Robert Ballasch und seine Lebensgefährtin Steffi Kotalla am Freitag, 1. März, mit Unterstützung ihrer Familie nach 40 Jahren Dornröschenschlaf in den ehemaligen Räumlichkeiten der Kultkneipe an die Borgloher Straße 17 zur Eröffnung der „Sünse Pinte“ luden.
Die „Sünse Pinte“ ist laut dem Betreiberpaar, das im Hauptberuf als Erzieherin und Filialhandwerker tätig ist, aktuell die einzige Kneipe in ganz Deutschland, die Pülleken vom Fass am Haupthahn ausschenkt und dies auch über sein Namensschild an der Eingangstür bewirbt. Neben dem mild-süffigen Hell-Bier, das von der Veltins-Brauerei erst seit 30. September 2023 auch außerhalb der kleinen, namensgebenden Flasche vertrieben wird, fließt an Hahn zwei Grevensteiner Landbier.
Stimmungsbild am Eröffnungsabend. Außer antialkoholischen Getränken, Longdrinks und Spirituosen, werden in der „Sünse Pinte“ künftig auch kleine, bierbegleitende Speisen angeboten. Zusätzlich zum Schankraum laden kleinere Nebenräume Jung und Alt zur Einkehr ein: Ein Stammtischzimmer und ein Raum mit Kicker, in dem in Kürze auch ein Billardtisch und auf längere Sicht auch eine Dartscheibe installiert werden.
Geöffnet hat die „Sünse Pinte“ mittwochs und freitags ab 18 Uhr. Am zweiten Sonntag im Monat wird außerdem ab 11 Uhr ein Frühschoppen angeboten. Am Eröffnungswochenende schaute auch die Band „Friesisch Herb“ durch die Tür und stimmte ein paar Ständchen an.
In Zeiten von allgemeinem Kneipen-Sterben ließ sich auch Bürgermeister Guido Halfter nicht nehmen, die neuen Betreiber und ihr lang ersehntes Projekt in der Gemeinde Bissendorf willkommen zu heißen. „Pflegen sie dieses zarte Pflänzchen, nutzen Sie das neue Angebot, damit es wächst und gedeiht“, wandte sich Halfter Freitagabend an die zahlreich erschienenen Gäste und überreichte eine Bissendorfer Pferdeskulptur und eine Keramik-Pflanzschale in Kuh-Optik.