Spießbraten, Gesang und Seifenblasen: Das „Kastanieneck“ ist 50 Jahre jung

Veröffentlicht am: 08.10.2024
Autor: Gemeinde Bissendorf

kastanieneck_01Der Spielplatz "Kastanieneck" ist 50 Jahre alt. Mittlerweile haben die Kinder von damals die Pflege übernommen.©Gemeinde Bissendorf 50 Jahre ist es her, dass in Holte der Spielplatz „Kastanieneck“ eröffnet wurde – Grund genug, am 5. Oktober 2024 am Wamhofsweg zu feiern. Traditionell treffen sich Groß und Klein zum Erntedankfest an „ihrem“ Spielplatz. Zum runden Jubiläum war die Feier in diesem Jahr allerdings etwas größer. Am Samstag startete das Fest bereits am Nachmittag mit einer großen Kuchentafel. Kurz danach wurde angefeuert: Der große Spießbraten braucht halt einige Stunden über dem Feuer. Während sich der Spieß auf dem selbstgebauten Grill drehte und die Erwachsenen bei einem kühlen Getränk über das vergangene halbe Jahrhundert am „Kastanieneck“ sinnierten, konnten die Kinder bei herrlichem Herbstwetter den Spielplatz nutzen.

Bunt geschminkt und mit kleinen Abwaschtattoos verziert ging es quer über das idyllische Gelände am Wamhofsweg. Große und kleine Seifenblasen, lustige Spiele und viel Spaß für alle Nachbarn gab es inklusive. Popcorn aus einem speziellen Popcornbereiter, über offenem Feuer gepoppt, ließ kurzzeitig den Hunger vergessen, denn bis der Braten auf die Teller kam, dauerte es noch etwas.

kastanieneck_02Die Gründer des "Kastanienecks".©Gemeinde Bissendorf Etwa 75 Grad Kerntemperatur mussten erreicht sein, damit der bislang in Alufolie garende Spieß direkt über der Flamme seine Kruste bekommen sollte. Zeit genug, um die traditionelle Erntekrone aufzustellen und etwas zu singen – ebenfalls eine Tradition, die in Holte gern gepflegt wird. Passend zum Sonnenuntergang war es dann soweit und der saftige Braten konnte serviert werden. Für die Nachbarn des Spielplatzes war das aber erst der Beginn eines langen Abends.

Aber was ist so besonders am „Kastanieneck“? Ganz einfach: Nahezu alle Arbeiten werden von Anfang an durch die Nachbarschaft als ehrenamtliche Gemeinschaft geleistet. Die Pflasterung und eine Steinmauer vor der Spielfläche mit Rutsche, Holzhütte und weiterem Spielgerät. Ein rustikaler Picknick-Platz, der Jung und Alt zum Verweilen einlädt und auch die vor mehreren Jahrzehnten gekauften, schattenspendenden Obstbäume, wurden von der Gemeinschaft gepflanzt und wuchsen über die Jahrzehnte zu einer stattlichen Größe heran. Und auch die Tischtennisplatte hatte die Gemeinschaft selbst organisiert. Damals noch gegen einigen Widerstand aufgestellt, ist sie mittlerweile ein zentraler Baustein des „Kastanienecks“.

kastanieneck_11Zum runden Geburtstag und Erntedankfest wurde am "Kastanieneck" gefeiert und gespielt.©Gemeinde Bissendorf Der Spielplatz selbst ist ein echtes Mehrgenerationenprojekt. Diejenigen, die mittlerweile mehr und mehr die Leitung übernehmen, sind als Kinder und Jugendliche oft selbst auf dem Spielplatz aufgewachsen. „Ich weiß nicht mehr, was ich wollte, also ging man zum Spielplatz nach Holte. Viel Freude, Spiel und Spaß seit 50 Jahren – für Jungen und Mädchen mit kurzen und mit langen Haaren“, wird da schon mal gedichtet. Heute spielen dort die Kinder der nächsten Generation. Das verpflichtet natürlich doppelt. Für üblich erfolgt eine Grundreinigung des Spielplatzes am Samstag vor dem Volkstrauertag – natürlich nicht ohne den gemütlichen Part im Anschluss. Anlässlich des Spielplatzjubiläums wurde nun etwas eher zu Besen, Harke und Co. gegriffen.

„Die Gemeinschaft hier ist einfach unglaublich“, freute sich auch Bissendorfs Bürgermeister Guido Halfter. Für die Gemeinde sei die Situation am „Kastanieneck“ ein echter Glücksfall – und das nicht nur, weil das Engagement der Anwohner die Gemeinde entlaste. „Hier ist etwas absolut Besonderes entstanden“, lobte Halfter. Das werde auch von der Gemeinde gern unterstützt. Neben einer gern gesehen Unterstützung durch den Bauhof – gerade bei anstrengenden Projekten – gibt es von der Gemeinde auch immer wiederfinanzielle Zuwendungen, die den Erhalt dieses Vorzeigeprojekts in Holte „wo man dem Himmel ein bisschen näher ist“, wie es im Volksmund heißt, sichern sollen.

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