800 Jahre Wissingen - Ein Rückblick

In insgesamt sechs Raterunden mit Zwischenständen und Pausen rieten 35 Teams wie die „Quizzinger“, die „Besserquizzer“, „Les Quizerables“ „Die Ökumenies“, „Pinky and the Brain“, „Hier für Bier“, "Die Sauna-Hühner" oder „Die Jagd beginnt“ um die Wette. Das kleinste Team namens „Walt Quizney“ bestand aus zwei jungen Damen.

Bevor Jens Krenitz und Thomas Plettner gemeinsam durch den mehrstündigen Quizabend führten, bat Bürgermeister Guido Halfter um kurze Aufmerksamkeit. Zum einen, um dem sechsköpfigen, ehrenamtlichen Orgateam, bestehend aus Simone Hartung, Uwe Koppelmann, Katharina Thomas, Markus Sindermann, Jens Krenitz und Volker Klausing, seinen Dank für die Planung und Durchführung der Jubiläumsfeier auszusprechen und Unterstützung für die vielen Vereine in Wissingen einzufordern. Zum anderen, um die Quizteilnehmer mit einer kleinen Übung auf einen besonderen Abend der Begegnung und Gemeinschaft einzuschwören.

Dann begann das „Pubquiz goes Wissingen“. Bereits die erste Frage- und Aufgabenrunde klopfte ein breites Spektrum an Wissen ab:

Wie heißt der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Bissendorf, nach dem eine Straße in der Wissinger Mark benannt ist? Durch welche Bundesländer kommt man, wenn man die A9 von Berlin nach München fährt, welcher Künstler hat den ersten Kreisel in Wissingen gestaltet? oder Wer ist die berühmteste Person auf You Tube? Auch eine kniffelige Pfandrechnung gehörte zu den Eingangshürden.

In Runde zwei galt es unter dem Motto „Wann war das?“ verschiedene lokale und überregionale Ereignisse einem bestimmten Jahr zuzuordnen. Das Rateteam, das nach der Auswertung einer Runde das Schlusslicht bildete, bekam die „Rote Laterne“.

Im weiteren Verlauf des Abends waren Kenntnisse in punkto Buchautoren, Nationalflaggen und Tanzschritte gefragt. Außerdem musste Schulwissen in Erinnerung gerufen werden und es galt zu bestimmen, welche Schauspieler bislang noch keinen Oskar für die beste Hauptrolle erhalten haben. In Quizrunde sechs war DJ Frank Mittelpunkt des Geschehens und es galt Liedtitel und Interpreten zu benennen. Mit dabei: "It´s a shame" von Talk Talk, „Around the World“ von ATC und „Mayor Tom“ von Peter Schilling.

Blumengrüße der Gemeinde Bissendorf für das fleissige Orgateam. Fotos: Gemeinde Bissendorf / Kollorz Nach mehreren Führungswechseln von Runde zu Runde entpuppte sich bei der Siegerehrung schließlich ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen: Den dritten Platz sicherte sich das Team „Stammtisch 2008“ (43 Punkte) und erhielt einen hundert Euro Gutschein von der Eisdiele Schledehausen. Auf Platz zwei dürfen „Die weisen Haie“ (43,5 Punkte) für die gleiche Summe im Restaurant „Pane & Vino“ schlemmen gehen. Der Gesamtsieg ging an das Team „Sherlock Homies“ (44 Punkte) welches die doppelte Summe bei einem gemeinsamen Frühstück im Hafengleis in Osnabrück verschlemmen dürfen. Außerdem erhielten alle vorn platzierten Teams (bis Platz 5) ein 10,4 Liter-Fässchen Bier.

Nach dem Dorfquiz wurde sich an der Zelttheke vom Team Moormann und an der Imbissbude vom Wissinger Eck noch angeregt über den Quizabend sowie dies und jenes ausgetauscht und etwas getanzt. Alle Teilnehmer waren sich einig: Der Abend war ein Volltreffer – alle Altersklassen und Vertreter vieler anderer Ortsteile quizzten mit und hatten sichtlich Spaß. Eine Wiederholung in kleinerem Rahmen wurde von den Moderatoren somit bereits in Aussicht gestellt.

800 Zentimeter Apfelkuchen wollten die Landfrauen zum zweiten Tag der 800-Jahr-Feier in Wissingen backen - 1160 Zentimeter sind es geworden. Somit begann der Samstag bereits über den hohen Erwartungen. Gestört hat es niemanden. Im Gegenteil: Während die Kinder beim großen Kinderfest auf der Wiese am evangelischen Gemeindezentrum ausgelassen spielen konnten, fanden all jene, denen der Sinn nach Kaffee und Kuchen stand, im Festzelt Platz. Dort spielte dann zu selbstgebackenen Leckereien auch der Musikzug der Ortsfeuerwehr Schledehausen mit bekannten Hits und frischer Blasmusik auf. 

Für die jungen Wissinger und ihre Freunde hatte sich das Orga-Team einige Besonderheiten ausgedacht. Die Feuerwehr bat zum Spritzentraining, es wurde geworfen, im Sand gegraben, in riesigen Kunststoffbällen gegeneinander gerannt und in der Mitte der Wiese auf einer wilden Tigerente geritten. Mit dabei waren auch die Wissinger Schützen. Sie hatten ihre Laser-gestützte Schießanlage mitgebracht. Damit konnten auch alle unter 18 Jahren entspannt und sicher anlegen.

Beim Zeltfest am Samstagabend bat dann die X.O. Showband zum Tanz. Im Gepäck hatte die vierköpfige Formation um Bandleader Jörn Mutert (über die Grenzen der Gemeinde Bissendorf als Gründer der ehemaligen Top-40-Band "Smile" bekannt) jede Menge Hits um das 800-jährige Ortsjubiläum ausgelassen zu feiern.

Beim Tag der Chöre am Sonntag herrschte auf dem Festgelände „800 Jahre Wissingen“ lebendiges und stimmgewaltiges Treiben. Das Finale bestritten allen beteiligten Chören mit einem gemeinsamen Lied.

Das das Wort „Singen“ bereits in Wissingen steckt erklärte Corinna Koppelmann, Chorleiterin des Kleinen Chores. Beim Ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt hatte sie mit dem Wissinger Projekt-Kinderchor in der evangelischen Kirche das Singspiel „Wir Kinder einer Welt“ über die Schöpfung geleitet, dass die Zuschauer aktiv miteinbezog.

Mit den erwachsenen Sängerinnen hieß Koppelmann alle Gäste und Chöre musikalisch willkommen („Welcome in Wissingen“). Im Repertoire folgten „You raise me up“ und der gefühlvolle Pink-Pop-Song „What about us“

 Durch das Programm im randvoll besetzten Festzelt führte Almut Detert, Vorsitzende der Landfrauen Schledehausen. Während der abwechslungsreichen Kostproben der einzelnen Gesangsgemeinschaften schwirrten ihre Vereinskolleginnen fleißig beim Kaffee- und Kuchenverkauf von Tisch zu Tisch.

Bürgermeister Guido Halfterbedankte sich in einem kurzen Grußwort noch einmal ausdrücklich beim ehrenamtlichen Orga-Team, dass die dreitägige Jubiläumsfeier mit anderthalb Jahren Vorlauf geplant und vorbildlich durchgeführt hat.

Das Konzert der Chöre gab einen kleinen Einblick in das fassettenreiche Schaffen der Bissendorfer Chöre. Unter der Leitung von Dorothee Steinkamp ließ der Gospelchor Shine stimmgewaltige Songs wie „Come let us sing“ oder „Wade in the Water“ von Ramsey Lewis über die Bühne wabern. Am Klavier begleitete Ulrike Schnare, an der Gitarre Hans van Eijsden.

Der MGV Fidelitas Holte hörte bei einem Dschungelbuch-Medley und „Ein Traum“ auf das Kommando von Chorleiterin Irina Moser. Ebenfalls Aus Holte war auch der Chor „Cantabile“ zugegen. Von den Damen gab es die Queen-Hymne „Bohemian Rhapsody“ und „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ auf die Ohren.

Die Sangesbrüder des MGV Schledehausen brachte als Deko für den Revolverheld-Song „Das kann uns keiner nehmen“ (Wir trinken aufs Leben) seine Gläser mit Gerstensaft mit auf die Bühne bevor es beim Lied „Einmal sehen wir uns wieder“ stiller in den Reihen des Publikums wurde.

Die PopinS – der noch recht junge, gemischte Chor im MGV Schledehausen – konnte nach dem Elvis-Klassiker „I can´t help falling in Love“, „Über sieben Brücken musst Du gehen“ und „Die Gedanken sind frei“ gleich auf der Bühne stehen bleiben.

Felix Hastrich, Chorleiter beider Schledehausener Chöre, lotste alle Chöre sowie  Sängerinnen und Sängern deren Chorleiter am Festtag verhindert waren Cantamus, Laurentiuschor und Kirchenchor St. Dionysius) durch das noch nie zuvor gemeinsam dargebotene Stück „Fly with me“ (Lenas Song). Das Ergebnis schien sich hören zu lassen – wurde vom Publikum doch sogleich eine Zugabe eingefordert.

Weitere Impressionen vom Festwochenende "800 Jahre Wissingen" unter: Bildergalerie 800 Jahre Wissingen