Neue Trinkwasserleitung verbindet Wasserverband Wittlage und Gemeinde Bissendorf
Die Wassernetze der Gemeinde Bissendorf und des Wasserverbands Wittlage werden verbunden.©Gemeinde Bissendorf
Über eine Förderung von insgesamt rund 71.000 Euro können sich der Wasserverband Wittlage und die Gemeinde Bissendorf freuen: Sie werden für den Bau einer Verbundleitung zwischen den Ortschaften Nordhausen und Wulften aufgewendet.
Bissendorf und das Wittlager Land kommen sich näher – zumindest beim Wasser. Im Grenzbereich der beiden Versorger bei Ostercappeln und Wulften liegen die Netze des Wasserwerks Bissendorf und des Wasserverbands Wittlage gerade einmal 1.114 Meter auseinander. Jetzt werden die Netze verbunden. Die Planungen für das gut 140.000 Euro teure Projekt haben begonnen. Nach der Ausschreibung sollen die Arbeiten im Sommer dieses Jahres beginnen. Das Land Niedersachsen unterstützt das Konzept im Rahmen eines Förderprogramms zur Klimafolgenanpassung mit 50 Prozent. Grund genug für den Landtagsabgeordneten Guido Pott, sich mit Vertretern beider Partner zu treffen und sich über den Sachstand zu informieren.
Aktuell sind die Planungen in vollem Gange: Von der in der Ortschaft Nordhausen der Bissendorfer Nachbargemeinde Ostercappeln verlaufenden Wasserleitung soll entlang der L 105 (Schledehauser bzw. Ostercappelner Straße) eine Verbundleitung zum Wassernetz im Bissendorfer Ortsteil Wulften gelegt werden. Derzeit laufen die Anträge für die Genehmigungen beim Straßenbaulastträger, dem Land Niedersachsen resp. dem Landkreis Osnabrück, die für die Verlegung erforderlich und vorgeschrieben sind. Von der insgesamt rund einen Kilometer langen Strecke werden ca. 30 Prozent auf Ostercappelner Gebiet und ca. 70 Prozent auf Bissendorfer Gebiet verlaufen. Die Fördersumme wird entsprechend ihrem Streckenanteil anteilig der Gemeinde bzw. dem Wasserverband zuteilwerden.
„Es ist Zeit, Danke zu sagen“, so Bissendorfs Bürgermeister Guido Halfter beim gemeinsamen Pressetermin. Der Dank gelte aber nicht nur dem Land Niedersachsen, sondern auch dem Wasserverband Wittlage, den Mitarbeitern in der Verwaltung und nicht zuletzt auch der Politik. „Wir alle müssen uns mit den Folgen der Wasserverknappung auseinandersetzen“, sagte Halfter. Die jetzt entstehende Verbundleitung schaffe hier mit einer guten und kostengünstigen Maßnahme mehr Versorgungssicherheit für beide Seiten.
Bei Wulften werden die Trinkwassernetze verbunden.
Durch die Verbundleitung lassen sich im Bedarfsfall kurzfristig Engpässe in der Wasserversorgung überbrücken. Das Vorhaben entspricht damit auch dem Zukunftskonzept Wasserversorgung des Landkreises Osnabrück. Es sieht u. a. die Schaffung bzw. Erweiterung von Verbundsystemen sowie die Optimierung und Anpassung vorhandener Notfallvorsorgekonzepte als Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit vor.
Auch Uwe Bühning, Geschäftsführer des Wasserverbandes, mahnt, angesichts der nassen Herbst- und Wintermonate die Themen Wasserversorgung und Wasserdargebot nicht aus den Augen zu verlieren. Die vergangenen Wochen seien sehr trocken gewesen, von Februar bis Mitte März sei nur etwa ein Zehntel des für diese Zeit üblichen Niederschlags gefallen. „Wir dürfen nicht in die Dürre-Demenz verfallen“, lautet sein Appell.
„In Zeiten des Klimawandels gilt es, die Infrastruktur der Wasserwirtschaft zu ertüchtigen“, befand auch der SPD-Landtagsabgeordnete Guido Pott, der sich für das Projekt beim Umweltministerium stark gemacht hatte. Im Verbund, so Pott, könne nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch die Qualität des Trinkwassers sichergestellt werden.
Die Fördermittel stammen aus einem Programm, welches das Nds. Umweltministerium 2024 zur Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft aufgelegt hat. Für insgesamt 24 Projekte zu Wasserrückhalt, Starkregenvorsorge und Wassermanagement, die von Kommunen, Wasserverbänden oder Versorgungsunternehmen eingereicht wurden, zahlt das Umweltministerium über die NBank rund 4,6 Millionen Euro aus.
Der Antrag war von der Gemeinde mit Unterstützung des Wasserverbandes Wittlage gestellt worden. Ein Verbund im besten Sinne also – „und eine Maßnahme, die sich von der überschaubaren Streckenlänge her anbot und die uns nachhaltig hilft“, erklärte die kaufmännische Betriebsleiterin des Wasserwerks der Gemeinde Bissendorf, Kerstin Hanenberg, die maßgeblich an der Antragstellung beteiligt war.