AWIGO Tonnenkontrollaktion

Veröffentlicht am: 19.09.2023
Autor: AWIGO/Daniela Pommer

Pressemitteilung der AWIGO AWIGO Plastik in Biotonne©D. Burmeister/AWIGO

Aktiv gegen Störstoffe in der Biotonne
AWIGO beteiligt sich an bundesweiter Tonnenkontrollaktion

Landkreis Osnabrück. Seit Sommer 2021 sind AWIGO-Teams regelmäßig zur Sichtkontrolle der Biotonnen im Osnabrücker Land unterwegs. Denn die Verunreinigung des Bioabfalls mit Plastik und anderem Restmüll gefährdet die Herstellung von Biokompost und ist ein Problem für unsere Umwelt. Nach rund zwei Jahren zieht das Abfallwirtschaftsunternehmen folgende Zwischenbilanz: Die große Mehrheit trennt ihren Bioabfall sehr gut und achtet darauf, was in die Biotonne darf und was nicht. Jedoch landen nach wie vor zu viele Plastiktüten und andere nicht kompostierbare Materialien in den braunen Mülltonnen. Die Tonnenkontrollen werden daher fortgesetzt und die Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema nochmal verstärkt.

Die Zwischenbilanz

Pro Tour kontrollieren unsere Teams rund 700 braune Mülltonnen. Im Durchschnitt werden je Kontrolltour 17 Behälter mit gelben und 33 Mülltonnen mit roten Tonnenanhängern ausgestattet. Zur Erinnerung: Der gelbe Anhänger kommt bei leichten Verunreinigungen zum Einsatz und weist auf Störstoffe im Behälter hin. Eine Leerung der Mülltonne findet trotzdem statt. Der rote Tonnenanhänger hingegen zeigt stark verschmutzten Bioabfall an, die Müllabfuhr leert nicht.

Je nach Einsatzgebiet im Landkreis unterscheiden sich die Ergebnisse stark: Die meisten Anhänger (mehr als durchschnittlich 55 pro Tour) wurden bisher in der Samtgemeinde Artland, der Samtgemeinde Bersenbrück, Ostercappeln, Dissen a.T.W., Bad Essen, Bramsche und Bad Rothenfelde verteilt, die wenigsten (weniger als durchschnittlich 35) in Bissendorf, Glandorf und Hagen a.T.W.

Gleichzeitig lassen die Zahlen erkennen, dass die regelmäßigen Kontrollen wirken, denn die Anzahl der vergebenen Anhänger reduziert sich von Mal zu Mal. Im Mittel müssen nach drei Kontrollgängen nur noch halb so viele Behälter mit Fehlbefüllungen markiert werden wie auf der ersten Tour.

Teilnahme an bundesweiter Kontroll- und Beratungsaktion

Diese bisherigen Erfolge sollen in den kommenden Wochen fortgesetzt und weiter ausgebaut werden: Zum einen beteiligt sich die AWIGO als einer von mehr als 50 Abfallwirtschaftsbetrieben an der bundesweiten Kontrollaktion ab 18. September und verbindet ihre Tonnensichtungen aus diesem Anlass bis Ende des Jahres 2023 mit einer besonderen Aktion: Jedem verteilten Tonnenanhänger – egal ob gelb oder rot – wird ein Gutschein für fünf kostenlose Papiertüten angefügt, der auf jedem AWIGO-Standort eingelöst werden kann. So sollen die Besitzer der markierten, fehlbefüllten Mülltonnen noch gezielter zur Nutzung von Papier- statt (kompostierbare) Plastiktüten bei der Bioabfallentsorgung motiviert werden.

Zum anderen wird die AWIGO an verschiedenen Standorten im Landkreis mit einem auffälligen Infostand Passanten aufklären, bei Bedarf beraten und Fragen beantworten.

Das übergeordnete Motto lautet: Bioabfall ist wichtig für’s Klima. Denn die Abfallwirtschaft leistet durch die getrennte Erfassung und Verwertung von Bioabfällen einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz: Aus Lebensmittelresten, Küchen- und Grünabfällen gewinnt das Kompostwerk in Bohmte-Hunteburg zum einen Biogas durch die Vergärung, aus dem wiederum Strom erzeugt wird. Zum anderen lässt sich aus den Bioabfällen wertvoller Kompost für die Landwirtschaft herstellen. Dieser Kompost ist ein wichtiger Einsatzstoff, um neue Lebensmittel zu erzeugen und auf chemische Düngemittel zu verzichten.

Dabei ist die AWIGO-Gruppe aber auf die Unterstützung der Menschen im Landkreis Osnabrück angewiesen und klärt seit 2018 mit Hilfe der Umweltkampagne #wirfuerbio intensiv auf. „Wir wollen dort ansetzen, wo das Problem seinen Ursprung hat: In den Küchen und Biotonnen. Denn nur aus sauberen Bioabfällen – ohne Störstoffe – kann saubere Komposterde werden. Klimaschutz beginnt zu Hause bei jedem Einzelnen von uns“, betont Daniela Pommer, Pressesprecherin der AWIGO.

Das AWIGO-Team ist sicher: Mit diesen Maßnahmen wird der Bioabfall aus dem Osnabrücker Land noch sauberer. So lassen sich unnötig hohen Kosten und Umweltschäden vermeiden sowie Biokompost und Bioenergie besser aus reinem organischem Material herstellen.

Weitere Infos gibt es unter www.wirfuerbio.de/awigo oder im AWIGO-Service Center (E-Mail: info@awigo.de, Tel.: (0 54 01) 36 55 55).

Weitere Hintergrundinfos:

Das Problem Plastik und „kompostierbare“ Plastiktüten im Detail

Plastik und kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne. In Mikroplastik zerfallen, können Plastiktüten nicht mehr ausreichend aus dem fertigen Rohkompost gesiebt werden und landen so auf den Beeten und Äckern, werden ins Grundwasser gespült, gelangen ins Meer und damit unweigerlich in unsere Nahrungskette.

Was viele nicht wissen: Innerhalb des Produktionsprozesses von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. Die Zersetzungszeit dieser Tüten liegt deutlich über den Produktionszeiten in den Kompostierungsanlagen. Somit sind diese Beutel – ebenso wie herkömmliche Plastikbeutel – Fremdstoffe, die entfernt werden müssen. Die Entsorgungsunternehmen wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde.

Bioabfallsammlung im Haushalt: So geht’s richtig.

Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte bzw. kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht die Restmülltonne direkt neben der Biotonne. Deutlich einfacher ist es, Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden.

AWIGO Landrätin und Geschäftsführer©AWIGO/S.Hehmann Zum Start der Tonnenkontrollen machten Landrätin Anna Kebschull und AWIGO-Geschäftsführer Christian Niehaves auf die intensive Aufklärungsarbeit aufmerksam. Foto: S. Hehmann