Aktionstage an der Wierau – drei Bissendorfer Schulen beteiligen sich

Veröffentlicht am: 16.04.2024
Autor: Gemeinde Bissendorf

Aktionstage an der WierauNaturpädagogin Björg Dewert konnte bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen an der Wierau auf die tatkräftige Unterstützung mehrerer Schulklassen setzen. Foto: Gemeinde Bissendorf Statt stumpfer Theorie aus Schulbüchern stand für die beteiligten Schülerinnen und Schüler einen Vormittag lang Wald- und Bacherkundung auf dem Stundenplan. In Gummistiefeln und mit wetterfesten Jacken ging es auf dem Grund und Boden von Joachim Kellermann von Schele ans Werk.

Den Anfang machten am Mittwoch, 3. April, und Donnerstag, 4. April, die drei 6. Klassen der Oberschule am Sonnensee. Aufgrund der größeren Entfernung kamen sie mit ihren Lehrkräften per Bus am Wanderparkplatz Wierau an.

Während eine Gruppe im Fluss kescherte, um ihren Fang kleiner, wirbelloser Lebewesen bald darauf mit Umweltpädagoge Alexander Müller vom Grashüpfermobil des Museums am Schölerberg genauer unter die Lupe zu nehmen, bereitete die zweite Gruppe mit Björg Dewert und Wiebke Schulte vom Haseauenverein Kiesbetten, auf denen Bachforellen ihre Laichbetten schlagen können. „Die Schüler haben trotz des schlechten Wetters vom Anfang bis zum Ende ganz toll mitgemacht“, freute sich Biologie- und Chemielehrerin Claudia Hawer.

Aktionstage an der WierauZum Aufschütten der Kiesbänke bildeten Schüler und Betreuungskräfte Eimerketten. Diese reichten von der großen grünen Containermulde auf dem Wanderweg bis hinunter zur Wierau. Foto: Gemeinde Bissendorf Am Montag, 8., und Mittwoch, 10. April, machte sich dann der dritte Jahrgang der Schule am Berg in Schledehausen zu Fuß mit seinen Betreuerinnen auf den Weg zur Wierau. „Vor drei Jahren war ich schon einmal mit einer Klasse an einem Aktionstag beteiligt. Es ist so viel schöner, Wissen praktisch in der Natur zu vermitteln. Wir sind auch in Zukunft gerne wieder dabei“, betonte Lehrkraft Silke Müller.

Am Freitag, 12. April, starteten schließlich auch die Klassen 3a und 3b der Grundschule Wissingen mit jeweils 15 Schülern durch, um mit vereinten Kräften und vielen kleinen Eimern die große grüne Containermulde am Wanderparkplatz weiter zu leeren. Insgesamt hatte der Unterhaltungsverband 96 Obere Hase zur Umsetzung der Renaturierungsmaßnahmen 10,38 Tonnen Kies angeliefert, die es mit Hilfe vieler fleißiger Hände an geeigneten Stellen im Fließgewässer zu platzieren galt.

Begleitet wurden die Wissinger Grundschüler von Lehrkraft Maren Sehling und FSJ´lerin Anna-Lena Piwowarski. Der Platz beim Bilden der Eimerkette wurde regelmäßig getauscht, so dass jeder einmal an der Spitze beim Entleeren an die Reihe kam.

Aktionstage an der WierauEine Gruppe Grundschüler aus Schledehausen tauscht sich am Grashüpfermobil mit Umweltpädagoge Alexander Müller aus. Foto: Schule am Berg „Die strukturverbessernden Maßnahmen fanden in Anlehnung an den Gewässerentwicklungsplan der Wierau in deren Unterlauf statt. Um die biologische Durchgängigkeit sowie die Niedrigwassersituation der Wierau zu optimieren sind weitere Schritte geplant. So sollen zum Beispiel an zwei Stellen Sohlschwellen in Sohlgleiten umgewandelt werden“, schildert Naturpädagogin Björg Dewert.

Gefördert wurde die Umsetzung der strukturverbessernden Maßnahmen für vielfältige Lebensräume von der Deutschen Umwelthilfe (DUH).

 

„Der Fischotter kehrt zurück nach Niedersachsen“

Aktionstage an der WierauDie von den Schülerinnen und Schülern fertiggestellten Kiesbetten sorgen für mehr Struktur im Fließgewässer. Foto: Gemeinde Bissendorf Am Samstag, 27. April, findet ein weiterer Aktionstag im Rahmen des auch in den Modellregionen Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen stattfindenden Projektes „Westausbreitung für den Fischotter“ statt: Unter dem Motto „Der Fischotter kehrt zurück nach Niedersachsen“ lädt der Haseauenverein Interessierte gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und mit Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie zur Teilnahme ein.

Den Auftakt bildet eine kleine Exkursion mit Fischotter-Expertin Anja Roy (Start: 15 Uhr, Wanderparkplatz Wierau, Krevinghauser Straße, Bissendorf) um die Landschaft rund um die Wierau aus der Perspektive des Fischotters zu entdecken. Gezeigt werden potentielle Gefahrenpunkte, Nachweismethoden und mögliche Lieblingsorte.

Ein anschließender Vortrag der Fischotterexpertin (19 Uhr, Hünerbein´s Posthotel, Bergstraße 2, Bissendorf-Schledehausen) stellt den eleganten Wassermarder vor, der einem europaweitem Trend folgend ehemalige Lebensräume zurückerobert. Um Anmeldungen per Mail an stefan.hettlich@lkos.de wird gebeten.