Glückliche Neubürgerin der Gemeinde Bissendorf
Lexis Gerds stammt ursprünglich aus Kuba. In der Gemeinde Bissendorf angekommen, möchte sie Danke sagen.©Gemeinde Bissendorf Die bevorstehende Weihnachtszeit möchte die Gemeinde Bissendorf nutzen, in einer von großen und kleinen Sorgen und Unsicherheiten geprägten Zeit, eine schöne Geschichte zu erzählen. Die Geschichte von Lexis Gerds aus Kuba, die in Bissendorf ihre neue Heimat gefunden hat.
„Guten Tag, Herr Guido Halfter, mit meinem ganzen Stolz, Glücklichkeit und Mut schreibe ich Ihnen von ganzen Herzen. Ich möchte gerne meine Gefühle zeigen und teilen.“ Mit diesen Zeilen beginnt Lexis Gerds, 45 Jahre, Kubanerin und seit 14 Jahren in Deutschland lebend, einen vor einem Jahr verfassten Brief an den Bürgermeister von Bissendorf.
Im Mai 2022 beantragte die Drittstaatangehörige, die im September 2008 die sozialistische Karibikinsel der Liebe wegen verlassen hatte, ihre Einbürgerung bei der Gemeinde Bissendorf. „Ich war sehr nervös und hatte auch etwas Angst vor dem Test“, gibt Gerds offen zu.
Vorzuweisen waren Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, Allgemeinwissen über Deutschland und Europa sowie ein Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung abzulegen. Die Hürden geschafft, den Reisepass in der Hand und Sonne am Himmel, war Lexis Gerds unbeschreiblich froh.
„Es ist für mich ein großes Geschenk, endlich zu fühlen, dass ich dazu gehöre. Hier ist meine neue Heimat!“, sagt die glückliche Neubürgerin, die sich mit ihrer inzwischen erwachsenen Tochter und ihrem jüngeren Sohn sehr wohl in Bissendorf fühlt.
Lexis Gerds hat einige Jahre in Nemden gelebt. Nach der Trennung von ihrem Mann zog sie mit ihren Kindern kurz nach Schledehausen. Seit 2021 wohnt sie zentral in Bissendorf. „Ich bin sehr dankbar für die Hilfe, die ich drei Jahre lang bekommen habe. Ich sah die Unterstützung nicht als selbstverständlich. Um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, habe ich versucht eine Ausbildung zur Bürokauffrau zu machen. Leider habe ich das, alleinerziehend mit zwei schulpflichtigen Kindern, nicht geschafft und musste abbrechen.“
Glück im Unglück: Das Unternehmen Heede Markisen aus Osnabrück hat die alleinerziehende Mutter auch ohne abgeschlossene Lehre weiterbeschäftigt. So ist sie heute in der Lage für sich und für ihre Kinder alleine zu sorgen und ist sehr stolz darauf.
Kurz nach Weihnachten tritt Lexis Gerds mit Hilfe der Caritas gemeinsam mit ihrem 12-jährigen Sohn eine Mutter-Kind-Kur an, um Kraft für die kommenden beruflichen und familiären Herausforderungen zu tanken. Ein konkretes Vorhaben für 2024 steht für die Bissendorferin bereits fest: „Ich habe angefangen ein Buch zu schreiben. Es handelt von meinem Leben – vom Chaos hin zum Schönen. Davon, sich auf den Weg zu machen und vom Anspruch auf eigene Beine zu kommen“, erzählt sie und kämpft kurz mit den Tränen.
„Ich danke vielmals diesem Land, das für uns gesorgt hat. Als Bürgermeister sind Sie für mich die erste Stelle das mitzuteilen“, schreibt die Neubürgerin an Guido Halfter. Wichtig ist Lexis Gerds, dass ihr Dank nicht nur bei der Gemeinde bleibt. „Er gilt auch allen, die sich Gedanken machen, wie Menschen wie ich in diesem Land ankommen können und dass wir willkommen sind. Ich möchte anderen Mut machen – auf Kuba gibt es das nicht.“