Schule am Berg führt Projektwoche zur Bildung für nachhaltige Entwicklung durch
Während der BNE-Projektwoche an der Schule am Berg drehten sich auch einige Aktionen um Kräuter und Wildblumen. Die Abkürzung BNE steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Ziel ist eine Bildung, die in alle Bereiche des Lebens und Lernens integriert wird, die Wissen und Werte vermittelt und schon die Jüngsten befähigt, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen, um verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Um zu verstehen, wie sich das Morgen in unserer Welt zuhause fühlen kann, hatten die 217 Grundschüler von Mittwoch, 12. Juni, bis Freitag, 14. Juni, Gelegenheit einen Vormittag lang unter dem Motto „Zukunftshelden“ in drei verschiedene, nachhaltige Projekte hineinzuschnuppern:
Da gab es bunte Wildblumensträuße und Samenbomben für den eigenen Garten, eine Kräuterküche mit Tees und Bonbons, eine „Glücksstunde“ mit Mandalas für inneren Ausgleich, eine Totholzhecke als natürlicher Lebensraum auf dem Schulgelände, verschiedene Upcycling-Ideen für Textilien, Papierschöpfen, selbsthergestellte Pflegeprodukte und Stop-Motion-Filme zum Thema Umweltschutz.
Zirka zehn Kinder bildeten eine Projektgruppe – wurden kreativ, forschten oder bearbeiteten lebensnahe Fragen wie „Was gehört zu einem gesunden Frühstück?“ und „Welche Vorteile und Schwierigkeiten gibt es bei einem regionalen Einkauf. Um die Vielfalt von Bildung für nachhaltige Entwicklung zu verdeutlichen und die Schüler neugierig zu machen, stand nach jedem Schulvormittag ein Projektwechsel an.
„Das Tolle: An der Projektwoche beteiligten sich neben dem gesamten Kollegium auch ganz viele außerschulische Akteure und Bündnispartner. So gab es einen erlebnisreichen Tag mit Tieren auf dem Biohof „Dicke Eiche“, Aktionen zum Thema Bienen und Feuer auf dem Naturplatz des Vereins „Draußen zuhause e.V.“ nahe der Schelenburg, die Kläranlage Schledehausen der Gemeinde Bissendorf wurde besichtigt, Mathias Brand vom Nabu lud zum Waldspaziergang, der Verein Leben & Lernen zum Nistkastenbau, der Lernstandort Noller Schlucht war vor Ort und das Grashüpfermobil des Umweltbildungszentrums Museum am Schölerberg lud an der Wierau zum Erforschen kleinster Bachbewohner ein“, sprudelt es aus Schulleiter Björn Windmann heraus.
Bei aller Vielfältigkeit der Aktionen standen stets wiederkehrende Fragen im Vordergrund. Etwa: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen in meiner Kommune oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Oder was können wir gegen Armut tun?
Im konkreten Tun wurde auch ein ausrangiertes Möbelstück vom Sperrmüll gerettet, und ziert nun, aufgewertet mit etwas Farbe, als Tauschregal für Bücher die Schulaula. Experimente zu erneuerbaren Energien wie Solar und Windkraft wurden ebenso durchgeführt wie die Ermittlung eines eigenen Wasserfußabdrucks.
„Für die Schüler und das Kollegium war die Projektwoche mit außerschulischem Lernen, praktischer Wissensvermittlung und einer tollen Atmosphäre in der Schule eine große Bereicherung. Wir planen daher die BNE dauerhaft zu verankern und auch im kommenden Schuljahr wieder durchzuführen“, schildert Björn Windmann. Hierbei hofft die Schule am Berg auf weitere Supporter und Sponsoren aus der Region.
Infobox zum Thema BNE
Um für die Herausforderungen der Zukunft dauerhafte Strukturen entstehen zu lassen, initiierte die UNESCO 2015 das Weltaktionsprogramm BNE. Unter Mitwirkung von mehr als 300 Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft wurde das dahinterstehende Konzept im Sommer 2017 verabschiedet und 17 konkrete Nachhaltigkeitsziele in der Agenda 2030 formuliert.
Deutschlands Beitrag ist der Nationale Aktionsplan. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung werden Vereine, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Unternehmen und Kommunen bei der Umsetzung von BNE unterstützt. Im Fokus steht eine ganzheitliche und transformative Bildung, die sowohl Lerninhalte und -ergebnisse, als auch die Pädagogik und die Lernumgebung berücksichtigt. Lehren und Lernen soll dabei auf interaktive Weise gestaltet werden, um forschendes, aktionsorientiertes und transformatives Lernen zu ermöglichen. Weitere Informationen auf www.bne-portal.de oder www.unesco.de/bne